International Practical Shooting Confederation (IPSC)


Was ist, was heisst IPSC?

Das "dynamische Schiessen nach IPSC - Regeln" ist eine rein sportorientierte Weiterführung des polizeilichen Verteidigungsschiessen. Der Ursprung liegt also nicht, wie bei vielen anderen Sportarten, im Militär.

Im Amerika der 30iger Jahre, Al Capone lässt grüssen, kamen immer wieder Polizeibeamte bei Auseinandersetzungen ums Leben. Gründlich wie die Amis nun mal sind, wurde jeder einzelne Fall analysiert. Es wurde klar, dass die Beamten keine Schiessausbildung erhielten die der Realität entspricht. Da wurde in gedeckten Schiessständen auf perfekt sichtbare Zielscheiben geschossen, ohne Hast und Eile und bei immer gleichen Distanzen. Die Wirklichkeit war da schon ganz anders. Mehrere Gegner, zum Teil hinter Deckungen, unbeteiligte Passanten, vom grellsten Gegenlicht bis zur schummrig- schattigen Ecke, Türen und andere Hindernisse... dies sind nur einige der zu beachtenden Dinge. Wichtig ist zu wissen, dass nichts gleich sein wird und sich keine Situation identisch wiederholen wird.

Unverzüglich ging man an die Arbeit und entwickelte das Verteidigungsschiessen (Combat).

Man stellte reale Feuergefechte nach und trainierte Techniken und Strategien die es den Beamten ermöglichte, mit heiler Haut aus der Konfrontation zu entkommen.

In den Jahren nach dem Krieg wurden diese Techniken weiterentwickelt. Die verschiedenen Polizeiorganisationen trafen sich zu Wettkämpfen um ihre Leistungen und Techniken unter- einander zu vergleichen. Natürlich mussten diese Wettkämpfe etwas Abstrakt sein, man konnte ja nicht ganze Strassenzüge nachbauen, von den Zielen ganz zu schweigen. Bald erschienen die Beamten nicht mehr mit derselben Waffe, die sie sonst trugen, sondern benutzten eine extra für diese Anlässe angeschaffte Waffe.

Es kamen auch immer mehr Personen aus anderen "bedrohten" Berufen dazu, vom Bankangestellten bis zum Juwelier. Die Waffen wurden immer mehr "getunt" und auf die Verwendung in einem Wettkampf ausgelegt. Irgendwann trennte sich die ganze Szene. Die "Bedrohten" kamen zurück zu ihren Wurzeln, dem Verteidigungsschiessen mit ihren Dienstwaffen und all die anderen, denen es nur um den Spass ging, entwickelten das sportliche Combat-Schiessen.

Die Wettkämpfe wurden immer abstrakter und heute haben sie mit realen Situationen kaum mehr etwas gemeinsam.

Wenn wir uns heute eine moderne Open-Race-Gun anschauen, stellen wir fest, dass dieses Ding nichts mehr mit einer Verteidigungswaffe zu tun hat. Mittlerweilen ist dieser Sport so weit von seinen Wurzeln entfernt, wie etwa das Olympische Bogenschiessen von der Steinzeitjagt mit Pfeil und Bogen; oder das Speerwerfen.

Diese Aufspaltung ist aus Sicht des Autors richtig und gut, es fühlt sich so keiner der diese Sportart betreibt "bedroht". Es ist also nichts zu verteidigen, für dass es sich lohnt zu trainieren. Somit ist das IPSC-Schiessen für jeden der diese Art des Schiessens betreibt eine tolle, dynamische Sportart die Spass macht.